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Diagnostik Magenkrebs

 

Da spezifische Symptome häufig fehlen wird die Diagnose nicht selten erst in fortgeschrittenen Stadien gestellt.

Symptome, wie Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Nachtschweiß, ungewollte Gewichtsabnahme, Schmerzen/Druckgefühl im Oberbauch, Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel, wie z.B. Fleisch, aber auch Mundgeruch und  schwarzer Stuhl, können auf einen Tumor hinweisend sein. Die sicherste Methode zum Nachweis von Magenkrebs ist die Magenspiegelung (Gastroskopie). Hier können gezielt Gewebeproben aus Schleimhautveränderungen entnommen werden. Die genaue Angabe der Lokalisation sowie Ausdehnung ist für die Entscheidung über die weitere Therapie insbesondere die Operationsplanung wichtig. Abbildung 1 zeigt eine große polypoide Tumorformation im Magen. Die Gewebeproben ergaben den Befund eines Magenkrebs vom intestinalen Typ.
Bei Tumoren im Frühstadium (Magenfrühkarzinomen) sind die Schleimhautveränderungen häufig nur diskret und daher schwer erkennbar. Hochauflösende Videoendoskope gehören inzwischen zum Standard und neue Techniken, wie der Einsatz von Farbstoffen (Chromoendoskopie), Narrow Band Imaging (NBI), Fluoreszenzendoskopie, und konfokale Lasermikroskopie haben das Spektrum der diagnostischen Möglichkeiten enorm erweitert.
Die Bestimmung der Eindringtiefe erfolgt mittels Ultraschall (Endosonographie), da sich hier die Wandschichten genau abgrenzen lassen und eine Beteiligung benachbarter Organe sowie Lymphknotenvergrößerungen zur Darstellung kommen, was für die weitere Therapieentscheidung bedeutsam ist.
Es gibt Formen von Magenkrebs, die sich aufgrund ihres meist flächenhaften Wachstums unter der Schleimhaut dem direkten endoskopischen Nachweis entziehen (sog. Linitis plastica). Hier ist eine sorgfältige Beobachtung der Magenbewegung (Peristaltik) erforderlich, da wandstarre Areale hinweisend für eine solche Ausbreitung sein können. Hier kann ebenso die Durchführung einer Endosonographie als auch ergänzend einer Röntgenuntersuchung mit Beurteilung der Magenpassage hilfreich sein. Bei nachgewiesenem Magenkrebs sind zusätzlich folgende Untersuchungen für die Therapieplanung sinnvoll:
Die Oberbauchsonographie dient dem Nachweis bzw. Auschluss von Absiedelungen in andere Organe (z.B. Leber). Ebenso zielt die Durchführung einer Computertomographie oder Kernspintomographie auf die Beurteilung von Fernmetastasen z.B. in Lymphknoten und Bauchfell. Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren ist ggf. die Durchführung einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) empfehlenswert, da dies die genaueste Methode zum Nachweis von Absiedelungen in Bauchfell und Lymphknoten ist.
TNM-Klassifikation wird zur Einteilung von Tumoren verwendet (siehe Tabelle 1). T ist dabei die Abkürzung von Tumor und beschreibt die Ausdehnung des Primärtumors. N bezeichnet die Abkürzung für Nodus (Lymphknoten) und M die Abkürzung für Metastasen.

 

  

Tabelle 1: Kurzfassung Magen TNM Klassifikation 2002

T1

Infiltration der Lamina propria, Submukosa

T2

Infiltration der Muscularis propria, Subserosa

T2a

Muscularis propria

T2b

Subserosa

T3

Penetration der Serosa

T4

Infilrattion von Nachbarorganen

N1

1-6 Lymphknoten

N2

7-15 Lymphknoten

N3

> 15 Lymphknoten

M1

Fernmetastasen

Tabelle 2: Stadiengruppierung Magen -UICC

Stadium 0

Tis

N0

M0

Stadium IA

T1

N0

M0

Stadium IB

T1

N1

M0

 

T2a/b

N0

M0

Stadium II

T1

N2

M0

 

T2a/b

N1

M0

 

T3

N0

M0

Stadium IIIA

T2a/b

N2

M0

 

T3

N1

M0

 

T4

N0

M0

Stadium IIIB

T3

N2

M0

Stadium IV

T4

N1-3

M0

 

T1-T3

N3

M0

 

Jedes T

Jedes N

M1

Histologische Klassifikation nach Lauren

Nach Lauren unterscheidet man den diffusen Typ vom intenstinalen Typ. Diese Unterscheidung ist für die Therapie bedeutsam. Der Magenkrebs vom diffusen Typ kann sich unterhalb der Schleimhaut weit über die endoskopisch sichtbaren Grenzen ausdehnen und erfordert daher einen größeren Sicherheitsabstand.

 

Verfasser:
PD Dr. med. Esther Endlicher
Internistin, Schwerpunkte: gastroenterologische Onkologie, Endoskopie
Universität Regensburg


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